08.08. – 30.08.2020
Atelierhaus im Anscharpark, Kiel
Mona Broschár , Franca Franz , Jonathan Kraus , Stefanie Pojar , Barbara Proschak, Robert Rudat, Manuel Stehli
Reproductions: Gustav Franz
Exhibition views: Barbara Proschak
Text: Manuel Stehli
Publication: Sören Groß, Stirnholz Verlag
Hookup steht für Verbindungen verschiedenster Art: Auf Campingplätzen lassen sich Wohnwagen mittels einer hookup genannten Einrichtung mit Strom und Wasser versorgen, während auch eine flüchtige Liebesaffäre als hookup bezeichnet werden kann. In jedem Fall aber braucht es für die Verbindung und den Austausch mindestens zwei.
Unter dem Titel Hookup verbinden sieben Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Malerei und Fotografie ihre Werke zu einer Gruppenausstellung, deren Name Programm ist. Der Schwerpunkt wird dabei auf dem Bild als der Verbindung – oder besser: der Schnittstelle – zwischen Künstler und Betrachter, zwischen Idee und Rezeption liegen. In einer Realität, in der Kommunikation zunehmend nicht bloß durch die Möglichkeiten und Grenzen von Sprache, Mimik und Gestik, sondern auch durch vorgefertigte Schnittstellen und Plattformen geprägt ist, erscheinen gerade die analogen Medien der Kunst in einem neuen Licht.
Im Bereich der Betriebssysteme und Apps ist Benutzerfreundlichkeit oberstes Gebot – und derart perfektioniert worden, dass die Schnittstellen kaum noch als solche auffallen. Benutzer und Programm verschmelzen förmlich miteinander. Was aber lässt sich über die Benutzerfreundlichkeit eines gemalten Bildes sagen? Ist diese zwecks der Vermittlung von Inhalten erstrebenswert? Oder sollte man sich doch eher um eine "Benutzerfeindlichkeit" bemühen, da die Dinge in den meisten Fällen mehrdimensionaler sind, als die benutzerfreundliche Normung sie erscheinen lässt?
In der Ausstellung Hookup werden sieben sehr verschiedene Positionen zu sehen sein, die sich doch alle auf ihre Weise mit diesen Fragen auseinandersetzen. Oft stehen die Unzulänglichkeiten des Mediums, mit denen es umzugehen gilt, im Mittelpunkt, und an allem Anfang immer die – manchmal bedrückende und manchmal amüsante – Feststellung, dass die Welt trotz Benutzeroberflächen im Kern alles andere als benutzerfreundlich ist.